Der digitale Impfausweis

18.6.21

Seit heute funktioniert die Erstellung digitaler Impfzertifikate bei uns. Es ist überraschend einfach und geht so schnell, dass wir in Zukunft den bei uns Zweitgeimpften den digitalen Impfausweis gleich mitgeben können. Ein Lob an den Praxisverwaltungssoftwarehersteller CGM Medistar: es ist die erste elektronische Anwendung, die auf Anhieb funktioniert. Für die Allgemeinheit können wir die Zertifikatsausstellung nicht anbieten, weil es nur schnell geht, wenn wir selbst geimpft haben. Die Apotheken haben in der letzten Woche angeblich 10.000.000 Zertifikate ausgestellt.

 

Vorgeschichte:: 11.6.21

Herr Bundesminister Jens Spahn hat am 10.6.21 bekanntgegeben, dass es den digitalen Impfausweis mit der CovPassApp ab sofort gibt. Jeder, der die App hat, kann also nun einen digitalen Impfausweis lesen, tragen und kontrollieren. Soweit, so gut.

Aber wo kommt das digitale Impfzertifikat her? Wir wissen schon, dass wir als Impfende verpflichtet werden, den Code zu erstellen und den Geimpften auf Wunsch mit der Post hinterherzuschicken.

Dazu wurde die Softwareindustrie verpflichtet, bis 12. Juli ein Update anzubieten, mit dem man die Zertifikate schreiben kann. Nachdem der Januar 2019 bestellte elektronische Arztbrief bis heute nicht läuft, die zum Jahresbeginn eingeführte elektronische Patientenakte bei uns genausowenig funktioniert wie die elektronische Krankschreibung oder das e-Rezept, die beide am 1.Juli flächendeckend starten sollten (einführender Nebensatz zu Ende), haben wir viel Hoffnung, dass das diesmal besser klappt mit neuen elektronischen Anwendungen. So optimistisch sein wie Herr Spahn können wir schliesslich auch.

Ernsthaft: Wir wissen schon, dass es am nächsten Mittwoch eine einfache technische Lösung geben soll, mit der man an jedem Computer einen elektronischen Impfausweis generieren kann. Damit ist schon mal klar, dass uns jeder Jugendliche, der mit Elektronik besser umgehen kann als ein 58-jähriger Arzt, bei der Erstellung der QR-Codes helfen kann – oder sie fälschen. Ooops, Herr Spahn. Die Datenschützer werden Sie lieben.

Wir werden mit unseren Kindern (die alle im medizinischen Bereich arbeiten und daher auch der Schweigepflicht unterliegen) einige Abende Codes generieren. Während der Arbeitszeit wird das schwierig. Da wäre bis 30.6. die Quartalsabrechnung, die Impfkampagne oder einfach mal das Kerngeschäft der Praxis Orthopädie und Rheumatologie angesagt.

 

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